Herstellerforum soll weitere Impulse geben
18.03.2014
12. Deutscher Schlauchlinertag 2014 mit erweitertem Tagungsprogramm
Nun geht die Veranstaltung also in die zwölfte Runde: Was im Jahr 2003 mit dem 1. Deutschen Schlauchlinertag in Hannover begann, ist auch in der Auflage zwei nach dem zehnjährigen Jubiläum noch steigerungsfähig. Stand bei Herstellern, Anwendern, Planern und Auftraggebern bisher die Überführung des anfangs noch belächelten Schlauchliningverfahrens zu einem Standardverfahren im Fokus, so stehen heute neben den technischen Aspekten sowie politischen und rechtlichen Fragen kritische Themen auf dem Programm: Wie wird mit Mängel umgegangen und wie wird bereits in Planungs- und Ausschreibungsphase Qualitätssicherung betrieben?
Vorbereitung der Installation für Synthesefaserliner mit Dampfhärtung. [Quelle: Aarsleff Rohrsanierung GmbH]
Am 27. März wird die Erfolgsgeschichte im Congress Center in Düsseldorf um ein paar Kapitel reicher werden. Dazu beitragen soll neben einer ganzheitlichen Betrachtung aller Aspekte der Schlauchlinertechnik insbesondere das neu ins Tagungsprogramm aufgenommene Firmenforum der Sponsoren, in dessen Rahmen Hersteller und Anwender detailliert über technische Weiterentwicklungen in den Unternehmen berichten und mit Besuchern diskutieren wollen.
Sanierung von Großprofilen (DN 1.200) mit dem Berolina-Liner System auf dem fünften Kontinent. [Quelle: BKP Berolina Polyester GmbH & Co. KG]
Berlin, Wilmersdorfer Straße: Einzug der Heizschläuche via Förderband. [Quelle: Aarsleff Rohrsanierung GmbH]
Weitere Akzente setzen
Mit dem Sponsorenforum als neuem Programmpunkt und der Diskussion über Mängelbehandlung und Qualitätssicherung wollen Hoppe und Borovsky weitere Akzente setzen. Doch nicht nur der Markt braucht ständig neue Impulse. Immer noch, so scheint es, fehlt es unserer unterirdischen Infrastruktur an der nötigen Aufmerksamkeit – bei den politischen Entscheidungsträgern ebenso wie bei den Bürgern. "Ein neuer Kindergarten ist eben wesentlich populistischer als Investitionen in die Erhaltung von Abwasserleitungen oder steigende Abwassergebühren", erklärt Dr. Borovsky.
Mit modernen, bogengänigigen Schlauchlinern sind grabenlose Kanalsanierungen auch in großen Nennweitenbereichen und unter schwierigen Rahmenbedingungen realisierbar. [Quelle: SAERTEX multiCom GmbH]
Zukunftsorientiert und werterhaltend soll eine nachhaltige Sanierung sein. Wie ist das in der Zwickmühle zwischen zögerlicher Investitionsbereitschaft und angestrebter Lebensdauer zu verwirklichen? Das Thema ganzheitliche Kanalsanierung hat sich zu einer generationsübergreifenden Aufgabe entwickelt und die Bestandserhaltung der Infrastruktureinrichtungen stellt eine der größten und wichtigsten Zukunftsaufgaben der Netzbetreiber dar.
Liningverfahren nehmen Spitzenstellung ein
Rund 550.000 Kilometer lang ist das System der öffentlichen Abwasser-Kanalisation in Deutschland. Der Anschlussgrad beträgt laut Statistischem Bundesamt etwa 96 %. Das ist ein beachtlicher Wert, mit dem Deutschland weltweit führend ist. Doch hieraus ergibt sich auch ein großer Erhaltungsbedarf. Die Umfrage der DWA belegt Schäden sowohl an öffentlichen Abwasserkanälen als auch an Abwasserleitungen auf privatem Grund. Hiervon weisen rund ein Fünftel Schäden auf, die kurz- bis mittelfristig zu sanieren sind, so das Fazit der letzten Umfrage die 2009 durchgeführt wurde.
Die Quick-Lock Linerendmanschette dichtet nicht nur den Ringraum zwischen Liner und Altrohr ab, sondern schützt das Linerende auch vor den mechanischen Einflüssen der Hochdruckreinigung. [Quelle: Uhrig Kanaltechnik GmbH]
Ausschreibungsunterlagen enorm wichtig
Diese Zahlen sollten in der Branche für das nötige Selbstbewusstsein sorgen. "Hersteller und Anwender liefern heute gute Produkte ab", ist Franz Hoppe überzeugt. Hinterfragt werden müssten deshalb die Erwartungen der Auftraggeber, die sich in erster Linie in den Ausschreibungsunterlagen wiederfinden sollten. "Sind diese allerdings schlecht aufbereitet, führt das möglicherweise zu schlechten Bauergebnissen", so Hoppe weiter, nach dessen Auffassung der überwiegende Teil der Fehler schon in der Ausschreibungsphase seinen Ursprung hat. Mängel während der Bauphase sind häufig nur die Wirkung aus schlecht formulierten Ausschreibungen bzw. aus vergessenen Positionen.
Die Quick-Lock Linerendmanschette wird zur Anbindung von Linersystemen an Rohre und Bauwerke eingesetzt. [Quelle: Uhrig Kanaltechnik GmbH]
Mängel kommen vor
Natürlich gibt es nach wie vor berechtigte Beanstandungen, sowohl bei der Ausführung als auch bei der Qualität. "Mängel kommen ganz einfach vor, nicht nur bei der Renovierung", weiß Hoppe aus langjähriger Erfahrung. "Die Frage ist nur, wie ich damit umgehe." Während solche Sachverhalte früher eher hinter vorgehaltener Hand angesprochen wurden, wird heute durchaus offen darüber diskutiert – auch das ein Ziel, das sich eine Veranstaltung wie der Deutsche Schlauchlinertag von Anfang an auf die Fahne geschrieben hat.
Und die Verbesserung der Kommunikation zwischen allen Beteiligten hat dem Produkt letztendlich gut getan – auch hierin befinden sich Hoppe und Borovsky mit den Herstellern im Schulterschluss. Das, was heute auf der Baustelle ankommt, hat Werksqualität, die allerdings erst während und nach dem Einbau zum Tragen kommt. Wie reagiere ich als Auftraggeber, wenn der Liner zum Beispiel Falten hat oder die geforderten Materialkennwerte nicht erreicht? Was ist akzeptabel, was ein Mangel?
Rahmenbedingungen vorhanden
Der Einsatz von Schlauchlinern ist heute durch europäische Normen, Herstellerangaben und die speziellen Anforderungsprofile von Zusätzlichen technischen Vertragsbedingungen (ZtVen) geregelt. Das war nicht immer so. Infolge des Fehlens von eindeutigen anerkannten "Regeln der Technik" wurden von Kommunen eigene sog. "Anforderungsprofile" erarbeitet, die mehr oder weniger an die Stelle der fehlenden Regelwerke traten, um überhaupt vergleichbare Angebote und Leistungen der unterschiedlichen Verfahrensvarianten zu garantieren. Vor allem die Freie und Hansestadt Hamburg erwies sich hierbei als Vorreiter.
BRAWOLINER® 3D wurde speziell für große Dimensionsänderungen oder mehrere Dimensionssprünge in Folge entwickelt. In den Nennweiten von DN 100 bis DN 150 passt sich der nahtlos gestrickte Liner jedem Rohrdurchmesser optimal an. [Quelle: BRAWOLINER®]
Das alles sind wichtige Bausteine, die zur Akzeptanz der Schlauchlinertechnologie beigetragen haben. Allerdings bestimmt heute – auch das wird in Düsseldorf deutlich werden – eher ein ganzheitlicher Ansatz die Diskussion. Die Sanierung mit einem Schlauchlinersystem schafft einen statisch tragfähigen, dichten und betriebssicheren Kanal. Bei Einhaltung der durch die Hersteller vorgegebenen Parameter entsteht ein Rohrsystem mit einer enormen Lebensdauer.
Doch letztendlich wird ein System gebraucht und nicht nur ein Rohr. Der Erfolg einer Schlauchlining-Maßnahme hängt auch von den dazugehörenden Ergänzungsmaßnahmen ab, etwa Anschluss- oder Schachteinbindungen oder der Einsatz der Robotertechnik. Auch über diesen ganzheitlichen Ansatz soll auf dem 12. deutschen Schlauchlinertag am 27. März in Düsseldorf verstärkt diskutiert werde; in den Vorträgen ebenso wie auf den begleitenden Foren und der Fachausstellung.
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