Kontrolliert unter dem Bahndamm durch
09.02.2005
Bohrgerät mit neuer Steuerung in Jena erfolgreich eingesetzt 23 m betrug die Länge der Bohrung, die die Streicher GmbH Tief- und Ingenieurbau unter dem Bahndamm der Eisenbahnlinie Saalfeld - Saaleck im Zentrum von Jena ausgeführt hat.
Im sicheren Abstand zu den Gleisanlagen wurde die 2,5 m x 8 m große Startgrube bis zu einer Sohlentiefe von 3,5 m ausgehoben. Nach der termingerechten Lieferung des Bohrgerätes und der dazugehörenden hydraulischen Kraftstation richtete ein Bohrmeister von Emunds+Staudinger die Maschine in der Startgrube ein. Jetzt konnte mit der Pilotbohrung mittels CCD-Kamera und Teodolit begonnen werden. Hierbei musste ein Betonfenster von der Größe 1 m x 1 m mittig getroffen werden. Nach dem Einbau des ersten Vortriebsrohres wurde der Bohrschlitten zurückgefahren und das nächste Vortriebsrohr angesetzt und dreilagig verschweißt, um ein Eindringen von Wasser in das Schutzrohr dauerhaft zu verhindern. Oberbauleiter Dipl.-Ing. Jürgen Finger, Streicher GmbH Tief- und Ingenieurbau, zeigte sich vom weiteren Ablauf der Bohrung regelrecht beeindruckt und war erstaunt, "wie leicht und reibungslos sich der Bohrkopf durch den Untergrund unter dem Gleiskörper fraß."
"Wir haben dem Kunden mit dem Bohrgerät BPU 600/800 ein leistungsfähiges Gerät zur Verfügung gestellt, das über eine interessante technische Neuerung verfügt," stellt Frank Görke, Produktmanager Bohrtechnik, Emunds+Staudinger GmbH, sachlich fest. Hierbei handelt es sich um die Steuerung mit Hohlbohrschnecke, die mehrere Vorteile bietet. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Pilotbohrung beim Auftreffen auf ein Hindernis überbohrt und zurückgebaut werden kann. Nach der Beweissicherung und Beseitigung des Hindernisses können Pilot- und Bohrarbeiten fortgesetzt werden. "Ein entscheidender Vorteil, da zeit- und kostenintensive Arbeiten wie das Ausschachten einer weiteren Startgrube sowie das Bohren einer neuen Trasse entfallen", so Görke weiter. Ein Aspekt, der entscheidend dazu beitragen kann, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einer Baumaßnahme eingehalten werden. "Da ein Rückbau des Piloten in der Maschine möglich ist, ist letztendlich theoretisch auch die Herstellung einer Zielgrube nicht nötig", nennt Görke einige Vorzüge des Systems. Auch die auftretenden Vorschubkräfte auf den Pilotgestängen entfallen beim Überbohren. Einer der wichtigsten Vorteile für den Anlagennutzer: Auf ein Drucklager, welches ursprünglich dazu dient, beim Herausschieben der Piloten ein Mitdrehen zu verhindern, kann ebenso verzichtet werden, wie auf so genannte Aufweitstufen.
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