Reparaturverfahren: Roboterverfahren - Partielle Liner
24.01.2008
Der überwiegende Teil der öffentlich betriebenen Abwasserleitungen und -kanäle befindet sich im nicht begehbaren Nennweitenbereich. Dieser ist nach BGV C5 § 34 folgendermaßen definiert:"Kanäle dürfen nur begangen werden, wenn deren lichte Höhe mindestens 1 m beträgt. Dies gilt nicht, wenn für Kanäle mit einer lichten Höhe ≥ 0,8 m ein Begehen aus betriebstechnischen Gründen notwendig ist und besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden."
- des starken Verkehrsaufkommens
 - der vielen sich teilweise kreuzenden Versorgungsleitungen
 
- eine schmutz- und fettfreie Oberfläche entsteht (bei partiellen Linern ist zudem mindestens an den Übergangsbereichen die Rohrwand aufzurauen)
 - lose Teile entfernt werden
 - Fräsarbeiten so ausgeführt werden, dass genügend Reparaturmaterial eindringen kann
 - Fräsnuten ausreichend mit Frischwasser gereinigt werden
 - die zur Vorbereitung der Reparaturmaterialien verwendeten Arbeitsplätze sauber und witterungsgeschützt sind.
 
Eine geringfügige Reduzierung des freien Kanalquerschnitts muss nach den allg. anerkannten Regeln der Technik in Kauf genommen werden.
| SCHÄDEN | KOMPLETT- SYSTEME  |  TEILSYSTEME | ||
|---|---|---|---|---|
| alle Arbeiten | nur Stutzensanierung | nur Fräsen | ||
| Fräs-/Spachtel roboter/ Schalungs- manschette  |  Stutzenver- press Systeme  |  Hutprofil- System  |  Nur  Fräsroboter  |  |
| A. - Fräsarbeiten | ||||
| Entfernen  Ablagerungen  |  + | + | ||
| Muffenversätze | + | + | ||
| Öffnen Zuläufe | + | + | ||
| Entfernen  Hindernisse  |  + | + | ||
| B. - Einzelreparaturen | ||||
| Längsrisse | ||||
| Radialrisse | + 2 | |||
| Löcher (Fehlende  Wandungsteile)  |  + 2 | |||
| Schadhafte  Rohrverbindungen  |  + 2 | |||
| C. – Reparaturen des Einlaufbereichs | ||||
| Stutzensanierung  (Spachteltechnik)  |  + | |||
| Stutzensanierung  (Verpresstechnik / Harz)  |  + 1 | + 3 | ||
| Stutzensanierung  (Verpresstechnik ZM)  |  0 1 | + 3 | ||
| Stutzensanierung  (Hutprofiltechnik)  |  + | |||
1: mit Schalungsmanschette 2: alternativ auch mit Schalungsmanschette 3: je nach technischer Ausrüstung  |  + = geeignet O = bedingt geeignet  |  |||
- Spachtel- und Verfüllarbeiten 
- Epoxidharz
 
 - Stutzensanierung 
- Epoxidharz
 - Isocyanatharz (Silikatharz)
 - kunststoffvergütete Zementmörtel
 
 - Hutprofiltechnik 
- Polyesterfasern mit Kaschierungen
 - aus PUR, PE und PVC,
 - Reaktionsharze sind 
- Epoxidharze
 - Isocyanatharze
 
 
 
| Eignung und  Vor- aussetzungen d. Verfahren  |  Kurzliner aus Faserverbund- werkstoff  |  Innenman- schetten aus Edelstahl  |  Innenman- schette aus Elastomeren  |  ||
|---|---|---|---|---|---|
| PUR | EP | VxA / Elastomer  |  VxA / Kleber  |  Elastomer VxA  |  |
| Undichte Muffen | ja | ja | ja | ja | ja | 
| Radialrisse | ja | ja | ja | ja | ja | 
| schadhafte Rohrwandung | ja | ja | ja | ja | ja | 
| Lageabweichung | möglich | möglich | nein | nein | ja | 
| starker Infiltration | ja | ja | ja | ja | ja | 
| Längsrisse | ja (Rohrlänge)  |  ja (Rohrlänge)  |  nein | nein | bedingt (Rohrlänge)  |  
| Scherbenbildung | nein | nein | nein | nein | nein | 
| üblicher Einsatz im nicht begehbaren Bereich  |  ja | ja | ja | ja | nein | 
| üblicher Einsatz im  begehbaren Bereich  |  nein | nein | nein | nein | ja | 
Die Mindestwanddicke von partiellen Linern beträgt 3 mm. Sie werden mit vor Ort aushärtenden Reaktionsharzen mit der Rohrwand verklebt, wobei überschüssiges Harz in Risse und Spalten eindringt und somit für eine zusätzliche Verkrallung sorgt.
- korrosionsfeste Glastextilien
 - Polyesternadelfilze mit Kaschierung aus  
- Polyurethan (PUR)
 - Polyethylen (PE)
 - Polyvinylchlorid (PVC)
 
 - Reaktionsharze sind i. Allg. 
- Epoxidharze
 - Polyurethanharze
 
 
Injektionsverfahren werden angewandt bei
- Hohlräumen
 - Rissen
 - Rohrverbindungen
 
- Wasserglas (Natrium- oder Kalisalz der Kieselsäure)
 - Kunststofflösungen auf Basis von Acrylharzen
 - Kunstharze auf Basis von Epoxid-, Polyurethan- und Silikatharzen
 - Suspensionen (Trägerflüssigkeit mit gleichmäßig verteilten, nicht gelösten Feststoffen)
 - Mörtel und Pasten auf Zementbasis
 
Das Verfahren dient zur Abdichtung von Undichtigkeiten im Bereich der Rohre, Rohrverbindungen und Schächte sowie von Querrissen mit einer Breite von ≤ 5 mm und Längsrissen mit einer Breite von ≤ 3 mm (verfahrensabhängig). Die Standsicherheit der Rohrleitungen und Schächte muss in jedem Fall gewährleistet sein.
- Rohrdurchmesser ab DN 25 bis DN 700
 - Je nach Materialkomponente alle gängigen bzw. nur wenige Rohrmaterialen
 
- ausreichende Planung und Bauausführung
 - gute Eigen- und Fremdüberwachung bei der  
- Materialherstellung
 - Applikation der Materialien
 - Umweltverträglichkeit
 
 
- Personal und Geräte
 - Aus- und Weiterbildung
 - Eigenüberwachung
 - Nachunternehmer sowie Bezug von Lieferungen und Fremdleistungen
 
- DIN EN 752 - Teil 5, Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden - Sanierung, Ausgabe November 1997
 - DIN 1960 VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil A: Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen, Ausgabe Dezember 2002
 - DWA-M 143-7, Ausgabe April 2003
 - DWA-M 143-8, Ausgabe August 2004
 - DWA-M 143-16, Ausgabe Dezember 2006
 - BGV C5 Unfallverhütungsvorschrift Abwassertechnische Anlagen, vom 1. Oktober 1995, Ausgabe 2003
 
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Dipl.-Ing. (FH) Wilfried Gaugele [Landeshauptstadt Stuttgart,Tiefbauamt, Eigenbetrieb Stadtentwässerung (SES)]
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