Kanalgipfel 2023: Extremwettermanagement mit digitalen Multiskalen-Methoden
05.06.2023
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Anne Schröter, M.Sc. berichtet im September in Erfurt über Extremwettermanagement mit digitalen Multiskalen-Methoden.
In Deutschland kommt es aufgrund des globalen Klimawandels vermehrt zu Wetterextremen wie anhaltenden Trockenperioden und lokalen Starkregenereignissen, die unterschiedliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Starkregen und Hochwasser können zu Überschwemmungen und Schäden an Gebäuden, Straßen und Infrastruktur führen. In manchen Regionen kann es zu Erd- und Hangrutschungen kommen.
Diese Entwicklung stellt die Menschheit vor Herausforderungen, da die Auswirkungen von Extremwetterereignissen komplex sind. Neben der Vielfältigkeit der Wetterphänomene spielt auch die jeweilige Standortausprägung eine Rolle. Je nach topografischer Lage, natürlicher Umgebung und Nutzungsart treten verschiedene Wechselwirkungen mit der Umwelt auf.
Zur Bewältigung der Komplexität basiert der Forschungsansatz des vom BMBF geförderten Projektes EXDIMUM auf einem interdisziplinären Ansatz. Als Teil der Fördermaßnahme WAX arbeiten die wissenschaftlichen Partner TU Braunschweig, CAU Kiel, TU Clausthal und die wirtschaftlichen Partner EURAWASSER, REMONDIS Aqua Industrie, DSI Aerospace Technologie und Ameno gemeinsam an einer ganzheitlichen Kombination von terrestrisch erhobenen Daten, Satellitenbildern und Geodaten. Durch die Verwendung von Modellierung auf multiplen Skalen unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz sollen die Ergebnisse aus den verschiedenen Datenquellen in Verbindung miteinander gebracht werden. Ziel ist die Bildung von kurz- und langfristigen Prognosen, um Extremwetterereignisse frühzeitig zu erkennen und mit gezielten Handlungsempfehlungen ein solches Ereignis präventiv und reaktiv zu bewältigen. Unter anderem bedeutet das, vorhandene Retentionsräume steuern zu können und bauliche Maßnahmen zu identifizieren, um entstehende Schäden zu verhindern oder zumindest zu minimieren.
Anne Schröter hat im Jahr 2022 den Masterstudiengang „Technischer Umweltschutz“ an der TU Berlin mit den Schwerpunkten Siedlungswasserwirtschaft und Abwasserverfahrenstechnik abgeschlossen. Seit dem Jahr 2021 ist sie bei EURAWASSER als Projektingenieurin tätig.
Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2023 im September in Erfurt!
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