Kanalgipfel 2024: CO2-Emissionen bei der Kanalsanierung– Ermittlung und Konsequenzen

10.07.2024

Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Herr Michael Voss berichtet im September in Berlin über CO2-Emissionen bei der Kanalsanierung.

Die Stadt Frankfurt am Main möchte bis zum Jahre 2030 klimaneutral werden. Dazu möchten wir als Stadtentwässerung unseren Beitrag leisten. Neben der Einführung eines Umweltmanagement-systems haben wir begonnen für Baumaßnahmen weitere Untersuchungen durchzuführen, um die Erkenntnisse in die weiteren Entscheidungsprozesse einfließen lassen zu können.

In diesem Zusammenhang haben wir begonnen, uns im Detail mit den ökologischen Folgen von innerstädtischen Kanalsanierungsmaßnahmen zu beschäftigen. Da für die Erneuerung in der Regel der größte ökologische Rucksack zu erwarten ist, fiel die Wahl erst einmal auf die Betrachtung von Erneuerungsmaßnahmen in offener und geschlossener Form. Zusätzlich dazu wurden die ökolo-gischen Folgen bei der Renovierung derselben Kanäle im Schlauchliningverfahren ermittelt, da hier eine erhebliche Einsparung zu erwarten ist.

Für die Untersuchung wurden die renommierten Experten vom ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung beauftragt. Die Untersuchung selbst wurde als direkter Vergleich der Verfahren durchgeführt. In diesem Zuge wurden auch verschiedene Tiefen, Straßenbeläge, Materialien und Schachtbauwerke bilanziert und verglichen. Um den Vergleich so exakt und realitätsnah wie möglich zu gestalten, wurde eine aktuell durchgeführte typische Baumaßnahme in geschlossener Bauweise als Modell herangezogen. So konnten die Mengen, Massen und Kosten genau zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus wurde darauf Wert gelegt, dass die Untersuchung auf anerkannten Regeln der Technik basiert. Daher wurde nach der DIN EN 15804 und dem Ökobaudat-Handbuch bilanziert und soweit möglich neutrale Datensätze, vor allem aus der Ökobaudat, genutzt.

Vorab kann schon verraten werden, dass die Untersuchung einige, selbst für die Experten unerwartete und definitiv relevante Ergebnisse zu Tage gebracht hat!

Michael Voss hat an der Fachhochschule Münster Versorgungs- und Entsorgungstechnik mit dem Studienschwerpunkt Kommunal- und Umwelttechnik studiert und in den Folgejahren die Qualifikationen zum Zertifizierten Kanalsanierungsberater, zum Sicherheits- und Gesundheits-koordinator und zum Sachkundigen Planer und Führungspersonal für Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen erworben. Neben mehreren Stationen bei Netzbetreibern und Inspektions- und Sanierungsfirmen war er mehrere Jahre als Projektingenieur bei den Vogel Ingenieuren und selbstständig in Berlin tätig. Seit 2019 ist er Abteilungsleiter für die Abwasserableitung und die Gewässer bei der Stadtentwässerung Frankfurt am Main und dort für die Bereiche Betrieb, Planung und Bau verantwortlich.
 
Er ist Mitglied in verschiedenen Arbeitsgruppen und -ausschüssen bei DIN und CEN und seit Anfang 2024 Fachbereichsleiter des FBR 119-05 „Abwassertechnik“. Darüber hinaus ist er seit vielen Jahren als Referent der DWA insbesondere für die Kanalinspektion tätig.

Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2024 im September in Berlin!

 

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH

Dr.-Ing. Robert Stein

Geschäftsführer

Konrad-Zuse-Straße 6

44801 Bochum

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