Kanalgipfel 2024: Nutzung von Wärme aus Abwasser in den Kanälen der Stuttgarter Stadtentwässerung

15.07.2024

Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente Wertermittlung unserer Entwässerungssysteme sowie für deren Werterhalt. Herr Christian Buch berichtet im September in Berlin über die Nutzung von Wärme aus Abwasser in den Kanälen der Stuttgarter Stadtentwässerung.

Die Landeshauptstadt Stuttgart (LHS) hat die hoheitliche Aufgabe der Abwasserbeseitigung. Diese Aufgabe hat die LHS auf der Grundlage der Abwasserbeseitigungssatzung auf den Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart (SES) übertragen.

Die Energiedienste der Landeshauptstadt Stuttgart GmbH (EDS) hat als Tochter der Stadtwerke Stuttgart (SWS) unter anderem die Aufgabe, die Wärmeversorgung städtischer Liegenschaften und urbaner Quartiere auf der Grundlage erneuerbarer Energien und Kraft-Wärme-Kopplungen zu betreiben.

Gemäß der strategischen Ausrichtung der SWS hat die Nutzung von Wärmeenergie aus Abwasser, als eine langfristig sichere und nicht-fossile Energiequelle, eine wesentliche Bedeutung für die Erreichung der städtischen Klimaneutralitätsziele. Um dieses Potential zu nutzen, müssen in das Kanalnetz Wärmetauscher oder Ein- und Ausleitstellen zur Entnahme und Wiederzuführung von Abwasser in Kanäle eingebaut und betrieben werden. Es lagen der LHS eine Vielzahl von Anfragen zur Erschließung der Wärmeenergie aus Abwasser vor, so dass notwendigerweise eine organisatorische Grundsatzentscheidung zu fällen war, wer zukünftig den Einbau von Abwasserwärmetauschern vornimmt und deren Betrieb gesamthaft koordiniert.

Deshalb wurde der EDS die Erschließung von Wärmeenergie aus Abwasser exklusiv gestattet, so dass der Entzug von Wärme aus Abwasser jetzt zentral durch die EDS koordiniert, gesteuert und verantwortet wird. Das städtische Unternehmen wird nun den Einbau und den Betrieb von Abwasserwärmetauschern unter Wahrung der Interessen der SES sicherstellen. Dies sind insbesondere der sichere Betrieb des Kanalnetzes und die erfolgreiche Abwasserreinigung in den Kläranlagen mit Sicherstellung der erforderlichen prozessbedingten und genehmigungsrechtlichen Mindesttemperatur in den Klärwerken.

Herr Christian Buch absolvierte seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur, Bauingenieurwesen, 2001 an TU Darmstadt. Seit 2008 ist er im Tunnelbau tätig und unter anderem seit 2018 mit „Stuttgart 21“ betraut. Seit 2022 ist er Abteilungsleiter, Bereich Entwässerung, Stuttgart 21 und Rosenstein, beim Tiefbauamt, Eigenbetrieb Stadtentwässerung, der Landeshauptstadt Stuttgart.

 

Erfahren Sie mehr zu diesem Thema auf dem Kanalgipfel 2024 im September in Berlin!

 

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