Neuartige Technologien im Bereich der Biofilm- und aerob granulierten Verfahren - Automatisierung der chemischen Phosphatelimination

26.07.2018

Die DWA informiert über ihr Vorhaben zu einem Arbeitsbericht über neue Entwicklungen und die Überarbeitung von Merkblatt ATV-DVWK-M 206.

Vorhaben Arbeitsbericht neue Entwicklungen - Neuartige Technologien im Bereich der Biofilm- und aerob granulierten Verfahren

Die Arbeitsgruppe KA-6.3 „Biofilmverfahren“ der DWA plant, einen Arbeitsbericht zu neuartigen Technologien im Bereich der Biofilm- und aerob granulierten Verfahren zu erstellen.

Beim Biofilmverfahren findet die biologische Abwasserreinigung durch Mikroorganismen statt, die sich an festen Flächen im Bioreaktor ansiedeln (Immobilisation) und dort einen geschlossenen Bewuchs (Biofilm) bilden. Als Biofilm-Reaktoren sind u.a. Tropfkörper, Rotationstauchkörper, getauchte Festbetten, Biofilter und Schwebebettreaktoren im Einsatz.

Nachdem viele biofilmbasierte Abwasserreinigungsverfahren erstmalig in den Siebziger Jahren angewandt und in den Neunziger Jahren vertieft untersucht sowie in der Praxis realisiert und weiterentwickelt wurden, setzte sich flächendeckend das klassische Belebungsverfahren, auch zur Nährstoffelimination, durch.

Obwohl die Forschung – vor allem die grundlagenorientierte – in diesem Zeitraum viele Fortschritte etwa im Bereich der Mikrobiologie und der Biofilmmodellierung erzielt hat, fanden wenige Neuerung den Einzug in die praktische Anwendung und in den Neubau von großtechnischen Anlagen. In den jüngsten Jahren scheint sich aber dieser Trend wieder umzukehren und möglicherwiese zu einer Renaissance der Biofilmverfahren in der Praxis zu führen.

Neue, auf aerobem granuliertem Schlamm basierende und Kombinationen von Biofilm- und Belebtschlammverfahren wurden zur Anwendungsreife entwickelt und bereits in den Markt eingeführt. Beispiele dafür sind das Nereda Verfahren oder Hybrid-Varianten des Belebtschlammverfahrens, die trägerfixierte oder granulierte spezielle Bakterienkonsortien nutzen.

Ein weiteres Beispiel ist die membranbasierte Diffusionsbelüftung von Biofilmverfahren: in diesen Verfahren wächst der Biofilm auf der wasserberührenden Seite einer Membran, während auf deren Rückseite die Prozessluft strömt. Die genannten wissenschaftlichen Neuerungen finden gerade Anwendung in einigen großtechnischen Anlagen und könnten sich deshalb für eine breitere praktische Anwendung bewähren.

Die DWA Arbeitsgruppe KA 6.3 „Biofilmverfahren“ bearbeitet seit 1994 die klassischen biofilmbasierte Abwasserreinigungsverfahren. Ziel der Arbeitsgruppe ist, die die neuartigen Entwicklungen zu beschreiben und bewerten, sowie erste Hinweise zu Bemessungsansätze darzustellen. Als Ergebnis soll ein neuer Arbeitsbericht verfasst werden. Um ihr technologisches Spektrum zu erweitern und das genannte Ziel optimal zu erreichen, möchte sich die Arbeitsgruppe personell verstärken.

Zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe sind Vertreter/-innen von wissenschaftlichen Einrichtungen, Planungsbüros, Betreibern und Behörden eingeladen, die einen fundierten Input im Bereich der drei genannten, neuartigen Biofilmverfahren liefern können. Erwartet wird eine aktive Teilnahme an den Aktivitäten der Arbeitsgruppe. Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs bei Dr. Christian Wilhelm, wilhem@dwa.de.
Vorhaben Überarbeitung Merkblatt ATV-DVWK-M 206 - Automatisierung der chemischen Phosphatelimination

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) plant, das Merkblatt ATV-DVWK-M 206 „Automatisierung der chemischen Phosphatelimination“ zu überarbeiten.

Seit dem Erscheinen des Merkblattes im November 2001 hat sich der Prozessmesstechnik zur kontinuierlichen Erfassung von Phosphorverbindungen weiterentwickelt. Auch machen die zunehmend höheren Anforderungen an die Pges-Ablaufwerte – und damit oft notwendige Anpassungen der Automatisierungskonzepte - eine Überarbeitung des Merkblattes ATV-DVWK-M 206 „Automatisierung der chemischen Phosphatelimination“ aus dem Jahre 2001 dringend erforderlich und notwendig.

Darüber hinaus ist die Automatisierung der P-Elimination auf kleineren Kläranlagen (GK 2 bis 5) zunehmend relevant und die Besonderheiten der Anwendungen auf Kläranlagen dieser Größenklassen müssen im neuen Merkblatt berücksichtigt werden.

Die Überarbeitung des Merkblattes soll in einer Arbeitsgruppe im DWA-Fachausschuss KA-13 „Automatisierung von Kläranlagen“ (Obmann Dr.-Ing. Frank Obenaus) bis Ende 2019 umgesetzt werden.

Zur Mitarbeit sind interessierte Fachleute mit entsprechenden Kenntnissen eingeladen und werden gebeten, ihre Interessensbekundung mit einer kurzen Darstellung zur Person zu übersenden. Hinweise für die Überarbeitung richten Sie bitte ebenfalls an die DWA-Bundesgeschäftsstelle, Dr. Christian Wilhelm, wilhem@dwa.de.

Kontakt

DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.

Theodor-Heuss-Allee 17

53773 Hennef

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