Zwei Herrenknecht Hard Rock-Bohrer gehen für großes Frischwasserprojekt in Spanien an den Start

03.03.2005

Das fast 22.500 km2 große natürliche Wasserbecken "River Jucar Basin" liegt im Osten der iberischen Halbinsel. Es umfasst die autonomen Regionen Castilla-La Mancha, Communidad Valenciana und Aragon. Neben wichtigen Flüssen wie beispielsweise dem Jucar, die zur Frischwasserversorgung genutzt werden, ist die Region reich an Grundwasser. Das Gebiet gehört damit zu den wenigen Regionen Spaniens, deren Wasserreserven den Verbrauch vor Ort übersteigen. Es ist Basis für das "Jucar-Vinalopo Water Transfer Project", einem der Großprojekte der spanischen Regierung zur landesweiten Wasserversorgung.

Hochmoderne Vortriebstechnik aus Schwanau ist in dieses wichtige Projekt eingebunden. Herrenknecht entwickelte und baute im Auftrag der bauausführenden Unternehmen NECSO und OHL/UTE Cuesta Vinalopo zwei Doppelschildmaschinen mit einem Außendurchmesser von 3.370 mm, die für Vortriebe in Hartgestein ausgelegt sind. Insgesamt werden die Hartgesteinmaschinen 23,3 km der neuen Wasserpipeline durch Dolomite, Kalkstein, Schluffstein und Marl auffahren. Der zu bauende Jucar-Vinalopo Kanal wird nach seiner Fertigstellung rund 80 Mio. m3 Wasser jährlich in Richtung Mittelmeer-Küste transportieren, um die dortige Touristenregion optimal mit Frischwasser zu versorgen.

In den 4 bis zu 7,3 km langen Tunnellosen können die 170 m langen Herrenknecht Maschinen in Abhängigkeit zur geologischen Bodenbeschaffenheit im konventionellen Schildmodus oder im kontinuierlichen Vortrieb betrieben werden. Die beiden TBMs wurden von Herrenknechts Entwicklungsingenieuren speziell für diesen Einsatz konzipiert. Sie sind einmalig, da es in diesem Durchmesserbereich weltweit keine leistungfähigeren Doppelschild-Maschinen gibt.

Die Herrenknechtingenieure mußten dazu die komplexe Verfahrenstechnik eines Doppelschildes in ein Micromaschinen-Design konstruktiv integrieren, was bei einem Schild-Durchmesser von lediglich 2,95 m eine echte Herausforderung darstellt. Der Vorteil der Doppelschildtechnologie liegt in ihrer flexiblen Anpassungsmöglichkeit an die Baugrundbedingungen.

Bei soliden Gesteinsformationen im Untergrund können diese Maschinentypen in Kombination mit dem Grippervortrieb synchron vorbohren und den Tunnelring im rückwärtigen Maschinenbereich bauen. Dies ermöglicht höhere Produktionsleistungen. Während der Ein- und Durchfahrt durch Störzonen wird der Betriebsmodus auf den konventionellen Schildvortrieb umgestellt, was maximale Sicherheit für Personal, Maschine und Tunnel bietet. Um die beiden Bohrköpfe optimal auf die langen Hartgesteinvortriebe vorzubereiten und die Anzahl an Werkzeugwechseln während des Vortriebs möglichst gering zu halten, wurden sie speziell zur Aufnahme von großen 17?-Disken konzipiert. Ausgestattet sind die Maschinen mit einem maximalen Drehmoment von 1.850 bzw. 2.000 kNm und einer installierten Leistung von 800 bzw. 1.000 kW. Vergleichbare Kraftpakete gibt es in diesem Durchmesserbereich bislang nicht.

Nach der Maschinenabnahme durch Vertreter des Bauherren und der Kunden am gestrigen Dienstag in Schwanau werden die Maschinen demontiert. Die beiden Doppelschilde sollen noch im Frühjahr auf der Baustelle in Ayora (Großraum Valencia) an den Start gehen.

Kontakt

Herrenknecht AG

77963 Schwanau

Telefon:

+49 (0) 7824-302-0

Fax:

+49 (0) 7824-34-03

E-Mail:

info@herrenknecht.de

Internet:

Zur Webseite